BEST ARCHITECTS 24
Mit dem Umbauprojekt Elisabethenstrasse und dem Wohnhaus Mettenweg, wurden dieses Jahr gleich zwei Projekte mit dem bestarchitects 24 Preis ausgezeichnet, bei denen die soziale Nachhaltigkeit eine besonders grosse Rolle spielt.
ARCHITEKTUR UND ETHOS
Unser Ziel ist es, Gebäude möglichst so zu gestalten, dass sie Inklusivität und gemischte Nutzungen fördern. Neben der Ausarbeitung einer sinnvollen Gebäudetypologie und einer stimmungsvollen Materialisierung, ist es wichtig, Begegnungszonen und Aussenräume zu schaffen, die ein angenehmes und konfliktarmes Zusammenleben – ob mit- oder nebeneinander – ermöglichen. Weiter kann dank der Neuinterpretation von lokalen Bautraditionen und dem Erhalt von Gebäuden die Akzeptanz erhöht und dergenius loci identitätsstiftend genutzt bzw. erhalten werden.
Soziale Nachhaltigkeit ist auch mit anderen Aspekten der Nachhaltigkeit verknüpft: Gut, aber nicht überdimensioniert geschnittene Räume sowie geteilte Infrastrukturen beispielsweise wirken dem wachsenden Flächen- und Energieverbrauch pro Kopf entgegen. Auf einer übergeordneten Ebene versuchen wir mit hohen energetischen und ökologischen Ansprüchen, den Impact unserer Gebäude zu reduzieren, das (Stadt-)Klima zu verbessern, um im Sinne der Verteilungsgerechtigkeit künftigen Generationen eine mindestens gleichwertige Ausgangslage zu hinterlassen.
WOHNHAUS METTENWEG, STANS
Das Wohnhaus Mettenweg bietet Menschen jeden Alters mit kognitiven, psychischen oder physischen Beeinträchtigungen ein Zuhause mit Zugang zu Pflege und Betreuung. Der Holzbau knüpft an lokale Bautraditionen und die hochwertige Handwerkskunst an. Alle Wohngruppen werden durch eine wohnliche Atmosphäre und vielfältige Bezüge geprägt: Die Raumfolge der kollektiven Räume bietet weite Blicke in die Feld- und Berglandschaft. Dadurch entstehen statt Korridorflächen attraktive Rundläufe mit gut nutzbaren räumlichen Schwerpunkten. Ein «Filter» mit Verweilmöglichkeiten und geteilten Bädern schafft einen sanften Übergang zwischen den öffentlichen Bereichenund den privaten Zimmern. Die Bewohnenden können so durch ihre Wohngruppe flanieren und jedes Mal neu entscheiden, wie weit sie sich von ihrem individuellen Daheim entfernen und am Gemeinschaftlichen partizipieren wollen.
Mehr über das Projekt
UMBAU GEMEINNÜTZIGES WOHNGEBÄUDE ELISABETHENSTRASSE, ZÜRICH
Das Mehrfamilienhaus in Zürich Wiedikon aus dem Jahr 1896 wurde mit dem Ziel bezahlbaren, urbanen Wohnraum zu erhalten, saniert und erweitert. Ermöglicht hat dies die private Stiftung Bauen und Wohnen (SBW), welche sich für bezahlbaren Wohnraum und lebendige Quartiere einsetzt, ohne dabei spekulativen Interessen zu folgen. Anspruchsvollen Voraussetzungen wie der denkmalgeschützten Bausubstanz, der geringen Anzahl Wohnungen und der Notwendigkeit, die Sanierungskosten niedrig zu halten, wurde mit sorgfältigen und minimalen Eingriffen begegnet, die die Identität des Ortes bewahren. Die Brandmauer und die Hoffassade wurden für die Erweiterung und Aufwertung des Wohnraums und dank einer Fassadenbegrünung für einen positiven Beitrag zum Stadtklima genutzt.