Konstruktiver Holzschutz - Pflegewohnheim Mettenweg

Der Holzbau des Pflegewohnhauses Mettenweg knüpft an die lokale Bautradition und hochwertige Handwerkskunst an. Der konstruktive Holzschutz ist Teil dieser langen Tradition und ein wichtiger Grund, weshalb viele Holzbauten noch Jahrhunderte später bestehen.

WARUM KONSTRUKTIVER HOLZSCHUTZ?
Beim Bauen mit Holz ist der Schutz vor Feuchtigkeit ein wichtiger Aspekt, wenn die Substanz und Eigenschaften des Materials lange erhalten bleiben sollen. Ist die Holzfeuchte zu hoch, können Pilze und Mikroben das Material zerstören. Holz darf zwar nass werden, aber es muss rasch wieder austrocknen können. Ähnlich wie bei energetischen Massnahmen, wo passive Massnahmen das Grundgerüst des Energiekonzepts bilden, auf welchem falls nötig aktive Massnahmen aufbauen können, so beginnen für uns die Überlegungen beim Holzschutz mit den konstruktiven Schutzmöglichkeiten.

HOLZSCHUTZ BEIM PFLEGEWOHNHAUS METTENWEG
Das gesamte Erdgeschoss aus Ortbeton und vorfabrizierten Betonelementen bildet den Sockel für den darüberliegenden Holzbau. Damit die Holzfassade nach Regen und Nebel gut trocknet, ist eine gute Luftumspülung nötig. Die Hinterlüftung von 2 x 30 mm führt Feuchtigkeit aus der Fassadenschalung und allfällige Kondensate der Wandkonstruktion ab, während Wassernasen, die Ausbildung von Fugen und geneigten Oberflächen stehendes Wasser und ein kapillares Eindringen von Feuchtigkeit verhindern.

In der Vergangenheit waren Konstruktionen oft darauf ausgelegt, dass Bauteile regelmässig ausgetauscht werden können. Das leicht auskragende Opferbrett als Alternative zu einer Blechabdeckung auf dem Geschossriegel entspringt dieser Idee der Austauschbarkeit. Es wird der direkten Bewitterung ausgesetzt und ein Verschleiss innerhalb der nächsten 15-20 Jahren in Kauf genommen. Die Geschossriege, welche die Fassadenverkleidung schützen, nehmen dabei keinen Schaden.

Ein chemischer Holzschutz durch eine Druckimprägnierung oder einen Imprägnieranstrich wird nach dem Grundsatz «so wenig wie möglich, so viel wie nötig» nur bei den stark beanspruchten Opferbrettern respektive den Geschossriegeln stirnseitig angewendet.

Das Holschutzkonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Holzbauingenieurbüro holzprojekt, der Holzbau Bucher AG und dem Imprägnierwerk Wilisau entwickelt und in einem Mock-Up auf die Probe gestellt.

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